Kurz nach Mitternacht geht’s los nach Split: Hermann, Hermann sen., Manfred, Stefan, Peter und Euer Korrespondent gehen mal wieder zusammen Segeln. Die Wettervorhersage ist ja ganz passabel, der Wind angeblich auch. Nach 888km und 10h später endlich die Marina in Split. In Split könnte man übrigens auch klettern…
Das Boot, eine Bavaria 50c (Bj. 2008), ist recht feudal: 15,4m lang, 4,5m breit, fünf Doppel-Kajüten, Glotze, DVD, Mikrowelle, Heizung, 750l Wasser, was will man mehr? Ok, Elektrowinschen… 😉 Von Split wollen wir gleich los raumschots Richtung W nach Trogir. Die Altstadt gehört seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO und gute Lokale gibt es auch. Außerdem hat es seit 2009 eine Städtepartnerschaft mit Vaterstetten b. München!!
Da der Agent auf Palma das Boot nicht bezahlt hat, müssen wir das vor Ort in bar erledigen, das zieht sich. Dann fehlt noch die Genua – um 16h ist es dann zu spät, um nach Trogir auszulaufen 😡. Also mit dem Hafentaxi in die Altstadt. Später noch ein paar Absacker auf dem Boot, um halb fünf geht es in die Koje. Ein ziemlich langer Tag…
SO, 3bft – Sonnig

Der längste Schlag steht heute an: knapp 50 Seemeilen (sm). Daher geht es früh los, um 10:30h von Split am Wind Richtung SSW nach Komiža an der Westküste von Vis. Der höchste Berg ist der Hum, mit sagenhaften 587m, also etwa wie der Olympiaberg.
Heute scheint jeder unterwegs zu sein, Betrieb wie bei einer Optimistenregatta. Ab 5 Beaufort (bft) haben wir das schnellste Boot. Der Wind nimmt zu, die anderen Boote werden immer weniger, zuletzt laufen wir unter Vollzeug am Wind bis zu 10 Knoten (kn) bei bis zu 48kn Wind 👿. Um 18h sind wir in Komiža fest. Abends 500g Thunfischsteak.
48sm – O, 6-7bft – Leichter Regen
Von Komiža soll es zur 5sm Richtung SW gelegenen berühmten Blauen Grotte (Modra špilja) auf Biševo gehen: 24 Meter lang, zwischen 10 und 20 Meter breit, bis zu 15 Meter hoch und 16 Meter tief. Wenn die Sonne vormittags auf den Eingang scheint, leuchtet innen Alles himmelblau. Von dort weiter Richtung NW gemütlich südlich an Vis entlang nach auf Sveti Klement, einer der Westküste von Hvar vorgelagerten Insel. Da machen wir schon immer Halt, weil man da baden und ordentlich schlemmen kann :-).
Leider gießt es erbärmlich und der Wind im Hafen bläst auch mit bis zu 40kn. Das sind wohl Fallwinde, denn angesagt sind 6bft. Dennoch beschließen wir, nördlich um Vis herum in der Abdeckung vor Wind und Welle Palmižana anzulaufen. Draußen wird die See schnell grob, der Wind pfeift mit über 50kn, mit gereffter Genua allein haben wir bis zu 11kn auf dem Log! Es gießt erbärmlich!! Die erste Wende auf Steuerbordbug –
Palmižana geht auf direktem Weg nicht und auf stundenlanges Kreuzen haben wir keine Lust, es ist bereits nachmittags. Also Wende auf Backbordbug und auf Kurs 030 nach Trogir, da wollten wir eh hin 😉.
Um 19h sind wir endlich im Stadthafen an der Mole fest, Heizung an, heiße Dusche und zum Essen. Wir landen im Restoran Alka: Top!
38sm – OSO, 9-10 bft – Starkregen
Von Trogir geht es mit brauchbarem Wind Richtung SSW nach Palmižana. Mit der Sturmfock allein ist der Wendewinkel jedoch fast 180 Grad, so dass wir nicht. aufkreuzen können. Zudem haben wir bald wieder 50kn Wind und SINTFLUTARTIGEN Regen. Also Kurs auf Milna. Nördlich von Solta werden dann Wenden trainiert 😃. Um 19h sind wir an der Mole fest. In der ACI Marina gibt es dann wieder das übliche 500g Thunfischsteak. Es hat um 23h noch lauschige 20 Grad, entsprechend ist der Auftrieb auf den Booten.
45sm – SSO, 7-8bft – Sintflutartiger Regen, später sonnig

Es regnet sich ein… Von Milna Richtung SSW nach Palmižana. Max. 35kn Wind, glatte See – Kaffeesegeln. Nachmittags um 14:30 fest, die Marina gehört uns fast allein. Badehose und Sonnenbrille, rüber zur Bucht an den Strand beim Zori. Dort schon mal den Tisch klar gemacht, sicher ist sicher 😄. Die Sonnenbrille fällt der ersten Welle zum Opfer, na gut, sie wollte sich halt ertränken, denn später fângt es schon wieder an zu schütten.
Abends im Zori ist es wie immer superlecker: 2009er Galic, marinierter Thunfisch, dann Pfeffersteak, zuletzt Zitronentarte!
14,8sm – N, 5bft – Vormittags Dauerregen, später Sonne!
Morgens noch ein letzter Schauer, dann Sonne. Also nochmal zur Badebucht. Dort als erstes die Sonnenbrille geborgen, ich lass doch niemanden zurück 😊. Gegen Mittag zieht es kurzzeitig zu, daher von Palmižana bei leichtem SO Wind Kurs auf Milna. Unterwegs kann man essogar in der Badehose an Deck aushalten, daran hat niemand mehr geglaubt, außer Eurem Korrespondenten… Vor Milna daher auch noch

Badepause an der Regattatonne. Da gibt es nämlich heute eine echte Regatta! Mit uns sitzt man halt in der ersten Reihe 😃.
In Milna beim Anlegen noch etwas Aufregung, aber um 17:45 sind wir an der Pier fest. Heute ist die Hölle los, da einerseits morgen alle an ihrem letzten Tag nach Split wollen und andererseits die Regattateilnehmer auch noch rumlungern.
Zum Essen ins Fontana, die gegrillte Leber auf Mangold ist der Hammer.
15,7sm – N, 3bft – Sonnig
Von Milna machen wir heute den letzten Schlag Richtung N zurück nach Split, der sog. Hauptstadt Dalmatiens. Die Innenstadt ist seit 1979 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Die Medien sind stark vertreten, und eine Uni gibt es auch, daher ist Abends jede Menge geboten.
Aber vorher wird der strahlende Azur, der sich über uns wölbt, zum Baden und Sonnen in der kleinen Bucht an der Regattatonne genutzt. Um 15:30h sind wir in der Marina fest.
Nach der Bootsübergabe geht es wieder in die Altstadt, diesmal ins … in 1700 Jahre alten Mauern. Am Schluss dann noch ein Absacker an der Uferpromenade zur Augenpflege 😉.
14,3sm – SSO, 2bft – Sonnig
Bei 21°C geht es Richtung Heimat. Nach dem Tauerntunnel dann schon ein Vorgeschmack auf den Winter.
Servus, Klaus